Ein Beispiel: Sie haben Schlafstörungen und kommen zu mir. Nachdem Sie mir Ihre Symptomatik dargestellt
haben, werde ich viele Fragen stellen. Seit wann genau haben Sie diese Beschwerden? In welchem Zusammenhang
treten die Störungen auf? Ich werde Sie nach Ihrem Umfeld befragen und danach, was sich an Ihrer
Lebenssituation verändert hat. Wahrscheinlich leidet auch Ihr Partner an den Schlafstörungen, ebenso
Ihre Kinder und Kollegen. Sie erscheinen schlecht gelaunt bei der Arbeit, reagieren aggressiv im
Straßenverkehr und sind öfter als gewöhnlich gereizt und nervös. Dieses Umfeld (System) ist also in die
Problembildung mit einbezogen und wird bei Bedarf auch hinzugezogen werden. Wenn sich z.B. heraus stellt,
dass es Kommunikationsschwierigkeiten mit Ihrem Partner oder Ihren Kollegen gibt, dann ist es denkbar,
auch diese Personen mit anzusprechen und dazu zu bewegen, sich zu einem konstruktiven Treffen in der Praxis für
systemische Psychowellness zu verabreden.
Es geht um die ganzheitliche Analyse der vorhandenen Problematiken. Im Unterschied zu anderen Vorgehensweisen
handelt es sich bei dieser um eine, die nicht nur eingeschränkte Teilbereiche, etwa einzelne Problemgruppen wie
Eltern und Jugendliche anspricht, sondern systemisch alle möglichen Teilgruppen mit einbezieht: Betrieb, Familie,
Schule, andere Beziehungssyteme. Dieses Vorgehen unterscheidet sich von dem sonst üblichen Ursache-Wirkungs-Denken,
bei dem von einer linearen Verursachungskette ausgegangen wird. Das systemische Herangehen betrachtet im Gegensatz
dazu die ganzheitlichen Zusammenhänge, wobei jede einzelne Interaktion oder Intervention wieder als eigenes System
betrachtet wird, was die Grundlage der Systemanalyse bildet. Jedes Teilsystem wird dann darauf hin untersucht,
ob und wie Besserung des seelischen Wohlbefindens erreicht werden kann.